Elektroautos sind eine Revolution und erobern die Automobilindustrie im Sturm. Sie stoßen fast keine Emissionen aus, sind umweltfreundlich, wartungsfreundlich und fahren sich völlig anders, als der klassische Verbrenner. Jede Medaille hat aber auch ihre Kehrseite und deshalb haben wir uns gefragt: Was sind die Nachteile eines Elektroautos?
Statt als (zugegebene) Enthusiasten nur zu loben, beschäftigen wir uns in diesem Artikel mit genau diesen Nachteilen und klären Sie auf, was Sie vor dem Kauf eine Elektrofahrzeuges berücksichtigen müssen.
Gerade für unsere Unternehmenskunden ein sehr interessantes Thema, das beim Mobexo Support immer wieder aufgegriffen wird.
Inhalt dieses Artikels
Was sind die Nachteile eines Elektroautos?
Die hauptsächlichen Nachteile eines Elektroautos liegen in den hohen Anschaffungskosten, der begrenzten Reichweite und dem aktuellen Stand der Ladeinfrastruktur in Deutschland.
Neben den Hauptfaktoren, von denen die meisten Autofahrer zumindest schon mal gehört haben, gibt es aber noch eine ganze Reihe von weiteren Argumenten gegen ein Elektroauto, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.
Die 9 wichtigsten Schwächen eines E-Autos
1. Geringere Reichweite im Vergleich zu Autos mit Verbrennermotoren
Ein Hauptkritikpunkt an Elektroautos ist, dass sie eine relativ geringere Reichweite haben, die einfach nicht mit der von herkömmlichen, benzinbetriebenen Autos mithalten kann.
Im Durchschnitt können diese Autos etwa 160 bis 350 Kilometer mit einer vollen Ladung fahren.
Positiv ist, dass sich Elektroautos durch verbesserte Technologien zu wahren Kraftprotzen entwickeln. Deshalb verfügen neuere Modelle über größere Akkus und damit auch über höhere Reichweiten.
Schauen wir uns die Tesla Long-Range Modelle, oder die neue Generation Elektroautos von Mercedes an, sind hier Reichweite von bis zu 770 Kilometern durchaus möglich.
Mercedes macht das mit dem neuen EQS eindrucksvoll vor. Man muss allerdings auch beachten, dass die so genannten Long-Range Ausstattungen auch nicht in den Standardpaketen der Hersteller zu finden sind, sondern einen nicht unerheblichen Aufpreis kosten.
In der Regel ist das Plus an Reichweite mit der Wahl der höchsten Ausstattungslinie eines Fahrzeugmodells verbunden.
2. Aktueller Stand der Ladeinfrastruktur
Mit Elektroautos können Sie Ihr Fahrzeug ganz einfach an Ihrer Wallbox zuhause aufladen.
Wenn Sie aber unterwegs sind und mehr Reichweite benötigen, kann es schwierig werden, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge zu finden. Das bringt eine gewisse Unsicherheit mit sich, wenn man mit einem Elektrofahrzeug auf Reisen geht oder spontane, geschäftliche Trips plant.
Da immer mehr Menschen auf Elektroautos umsteigen, steigt auch die Anzahl der Ladestationen, so dass dies nicht mehr lange ein Problem sein wird. Zusätzlich werden von der Europäischen Union aktuell große Summen zur Förderung der Ladeinfrastruktur ausgegeben, was hoffen lässt.
Bislang sind Sie aber darauf angewiesen, dass Sie jede längere Fahrt entsprechend vorausplanen.
3. Die Anschaffungskosten eines Elektroautos sind relativ hoch
Elektroautos kosten deutlich mehr als herkömmliche Autos. Selbst die Standard-Basismodelle beginnen in einem Rahmen von 30.000 Euro bis 40.000 Euro. Luxusmodelle beginnen bei ca. 80.000 Euro oder mehr.
Ausnahmen sind hier eine Renault Zoe oder der Opel Corsa-e, die aber eine sehr geringe Reichweite aufweisen.
Das liegt daran, dass die Akkus, als ein wesentlicher Bestandteil des Fahrzeugs, teuer und aufwändig in der Herstellung sind. Die Akkus werden mit Lithium hergestellt, einem seltenen Metall, das nur in wenigen Ländern abgebaut wird.
Potenzielle Elektroauto-Besitzer sollten wissen, dass sie zwar bei den Wartungskosten sparen, aber auch einen höheren Anschaffungspreis zahlen müssen.
4. Zeitaufwändiges Aufladen des Akkus
Ein weiteres Problem bei Elektroautos ist, dass es ziemlich lange dauert, sie vollständig aufzuladen. Bei einigen Elektroauto-Modellen kann es bis zu 20 Stunden dauern, bis sie vollständig aufgeladen sind.
Im Vergleich dazu können Sie Ihr benzinbetriebenes Auto innerhalb weniger Minuten an der Tankstelle auftanken.
Bei einigen neueren Modellen kann eine einzelne Vollladung sogar nur 3 Stunden dauern, und an Schnellladestationen kann man in 18 Minuten etwa 80 % der Ladung erreichen, was aber bei weitem nicht an die minimale Zeit heranreicht, die herkömmliche Autos benötigen.
5. Elektroautos sind sehr leise
Elektroautos werden oft für ihre leise, geräuschlose Fahrt geschätzt. Aber manchmal kann sich diese Stille sogar als gefährlich für Fußgänger oder andere Fahrzeuge erweisen.
Tatsächlich sind Elektrofahrzeuge so leise, dass einige US-Bundesstaaten eine Gesetzgebung in Erwägung ziehen, die den Einbau von Geräuschdämpfern in diesen Autos vorschreibt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.
6. Austausch der Batterie
Ein weiterer Nachteil ist, dass die in Elektroautos verbauten Akkus sehr teuer sind. Außerdem muss die Batterie mindestens einmal während der Lebensdauer des Fahrzeugs gewechselt werden.
Abhängig vom Batterietyp sowie der Nutzung kann ein Batteriewechsel alle 3 bis 10 Jahre erforderlich sein.
Das führt dazu, dass sich viele Besitzer eines E-Autos dafür entscheiden, das Fahrzeug eher frühzeitig abzustossen und so die Kosten für den Austausch des Akkus zu sparen.
Setzt man das Elektroauto als Firmenwagen ein, ist dieser Punkt natürlich zu vernachlässigen. Beim, in Deutschland eher üblichen, Leasing von Firmenwagen, müssen Sie die vorzeitige Reduzierung der Akkuleistung nicht wirklich berücksichtigen.
7. Ungeeignet bei Stromknappheit
Strom ist nicht umsonst und nicht immer sofort verfügbar.
Wenn Sie denken, dass uns das in Deutschland eigentlich nicht betrifft, hilft ein Blick auf den Ausbau unserer urbanen Stromnetze.
Die Infrastruktur, die in der Regel von den lokalen Stadtwerken betrieben wird, ist bei weitem nicht vollständig auf die Anforderungen der Elektroauto-Revolution ausgelegt. Das bedeutet, dass die Kabelquerschnitte in den meisten Straßen gar kein gleichzeitiges Laden von vielen Elektroautos erlauben würden.
Ein kleines Beispiel:
Würden alle Bewohner einer kleineren, durchschnittlichen Straße gleichzeitig nach Hause kommen und einen Kuchen in ihrem Backofen backen, würde das Stromnetz zusammenbrechen.
Die Stromlast ist ungefähr vergleichbar mit dem plötzlich auftretenden Verbrauch beim Aufladen von Elektrofahrzeugen und Hybriden.
Allerdings steuern auch hier die Stromanbieter zukunftsweisend gegen und haben in den meisten Städten bereits mit dem Austausch der Kabel und Anschlüsse begonnen.
8. Begrenzte Modellauswahl
Dieser Nachteil ist mit einem dicken „noch“ versehen!
Im Moment gibt es nur eine eingeschränkte Modellauswahl an Elektrofahrzeugen. Das bedeutet, dass der Spielraum für persönliche Vorlieben relativ begrenzt ist.
Diese Problematik löst sich aber aktuell durch ein rasant wachsendes Angebot an Elektroautos, bei dem auch neue Hersteller aus China eine immer größere Rolle spielen werden.
9. Fehlender Spaßfaktor für Petrolheads
Autoliebhaber sind oft süchtig nach dem knurrenden Geräusch des Motors und dem aufregenden Erlebnis, mit voller Kraft zu fahren.
Das „leise und komfortable“ Elektroauto kann im Vergleich dazu oft blass erscheinen.
Die Beschleunigung hingegen kann dieses Argument allerdings wieder aufheben. Muss ein Verbrennungsmotor erstmal auf Kraft kommen und das Fahrzeug beschleunigen, liegt diese Kraft bei einem E-Auto direkt an.
Jeder, der schon mal ein Elektroauto bewegt hat, kann diese sofort auftretende Kraft sogar bei Kleinwagen wie der Renault Zoe bestätigen.
Für maximalen Fahrspaß sorgen dann die Kraftpakete der Elektromobilität, wie z. B. der Porsche Taycan oder die Tesla Performance Modelle, die eine Beschleunigung auf 100 km/h in nur ca. 4 Sekunden ermöglichen.
Fazit zu den Nachteilen eines Elektroautos
Wo Licht ist, ist auch Schatten.
Schauen wir uns die oben beschriebenen Nachteile eines E-Autos aber genauer an, sehen wir, dass die Zeit auch die Lösungen für die meisten Probleme bringt.
Unzählige innovative Unternehmen und Köpfe arbeiten mit Hochdruck an der Lösung der wichtigsten Probleme der Elektromobilität. Eine immer größer werdende Modellauswahl mit steigenden Performancewerten wird diese Revolution noch weiter beschleunigen.
Gute Gründe, das Elektroauto jetzt schon als vollwertige, umweltfreundliche Alternative zum Passat Diesel im Unternehmenseinsatz zu nutzen.
Häufige Fragen
Wie schädlich sind Elektroautos?
Spricht man von „schädlich“, meint man gemeinhin die Co2-Bilanz eines Elektroautos im Vergleich zum Verbrenner. Eine aktualisierte Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass das Elektroauto weit weniger schädlich ist, als ein Verbrenner.
Sind Elektroautos wirklich sinnvoll?
Elektroautos sind nicht nur für den Fahrzeughalter durch niedrigere Wartungskosten sinnvoll, sondern auch für die Umwelt. Steigt die Verwendung von regenerativen Energien, steigen auch die positiven Auswirkungen der Elektroautos auf die Umwelt.