Bei der Gehaltsumwandlung bei Firmenwagen verzichten die Angestellten auf einen Teil ihres Lohns. Stattdessen bekommen Sie ein Firmenfahrzeug gestellt und das zu Großkundenkonditionen. Dadurch wird ein geldwerter Vorteil versteuert.
In diesem Artikel wird das Thema Gehaltsumwandlung bei Firmenwagen genauer beleuchtet. Dabei werden alle wichtigen Fragen beantwortet.
In den folgenden Absätzen beleuchten wir das Thema noch genauer. Unter anderem wird darauf eingegangen, welche Vorteile dieses System mit sich bringt und wie sich die Verwendung des Firmenwagens auf den Nettolohn auswirkt.
Was genau bedeutet die Gehaltsumwandlung bei Firmenwagen?
Nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld ist für viele Menschen ein Auto ein wichtiges Statussymbol. Laut einer Statistik wünscht sich jeder zweite Angestellte einen Firmenwagen. Denn in der Regel handelt es sich dabei um sehr hochwertige Fahrzeuge und gleichzeitig erfährt man die Wertschätzung des Vorgesetzten oder Arbeitgebers.
Bei der Gehaltsumwandlung wird sozusagen ein Teil des Gehaltes durch einen Gegenstand ersetzt und in diesem Fall ist dies ein Firmenwagen. Gleichzeitig sinkt natürlich das Geld, das am Ende des Monats auf dem Konto landet.
Daher sollte jeder Arbeitnehmer genau durchrechnen, ob sich dieses System für einen selbst lohnt oder ob dann eventuell der ein oder andere Euro fehlt. Denn dann ist der Firmenwagen sicherlich nicht die bessere Wahl.
Für die Unternehmen ergibt sich der Vorteil, dass die Bindung der Arbeitnehmer zum Betrieb verstärkt wird. Wichtig ist nur, die Vereinbarung schriftlich festzuhalten. So sind beide Seiten auf der sicheren Seite und es kommt später nicht zu irgendwelchen Unstimmigkeiten.
Warum sollte man sich für einen Dienstwagen statt Gehalt entscheiden?
Wer genug Geld im Monat verdient, um alle Rechnungen zu bezahlen und dennoch einen hohen Betrag übrig hat, kann durchaus darüber nachdenken, einen Teil des Gehaltes gegen einen Firmenwagen einzutauschen. Früher wurden den Angestellten Gehaltserhöhungen gezahlt, um ihnen eine Wertschätzung entgegenzubringen.
Doch das ist heute nur noch sehr selten der Fall. Stattdessen erhalten Sie einen Firmenwagen, den sie häufig auch für private Zwecke verwenden können. Und genau dieser Vorgang wird als Gehaltsumwandlung bezeichnet. Dieses Verfahren bringt einige praktische Vorteile mit sich, die weiter unten noch genauer beschrieben werden.
So viel sei aber jetzt schon gesagt: Durch die Gehaltsumwandlung sinkt das steuerabgabepflichtige sowie auch sozialabgabepflichtige Einkommen. Einfach gesagt bedeutet das, dass die Angestellten weniger Steuern und auch weniger Sozialabgaben zahlen müssen. Somit bleibt am Ende des Monats deutlich mehr Geld übrig.
Hier gilt es aber zu beachten, dass die private Verwendung eines Firmenwagens in der Steuererklärung als sogenannter geldwerter Vorteil [1] angegeben werden muss. Hier gilt es daher genau zu überlegen, welche Variante für einen selbst besser ist. Wer dazu Fragen hat, wendet sich am besten direkt an einen Steuerberater.
Wie ändert sich der Nettolohn mit Firmenwagen?
Oben wurde bereits erwähnt, dass der privat genutzte Firmenwagen als geldwerter Vorteil in der Steuererklärung angegeben werden muss.
Zudem sollte beachtet werden, dass umso teurer der Pkw ist, beziehungsweise umso größer die Entfernung zwischen dem eigenen Zuhause und dem Arbeitsplatz ausfällt, desto höher fällt auch dieser aus.
Daher gilt es hier genau abzuwägen. Wenn aus dem Vorteil irgendwann ein Nachteil wird, ist dieses System sicherlich nicht die beste Wahl.
Tipp: Fahrtenbuch führen
Es ist sehr wichtig, mit dem privat genutzten Firmenwagen ein Fahrtenbuch zu führen. Denn ansonsten wird der geldwerte Vorteil seitens des Gesetzgebers automatisch festgelegt. Eine Vorlage für ein Fahrtenbuch finden Sie in unserem Downloadbereich.
Hierbei wird dann ein Prozent des Brutto-Listenpreises als Basis genommen. Damit ist der Kaufpreis des Pkws gemeint, der von den Herstellern als unverbindliche Preisempfehlungen angegeben wurde.
Im Internet gibt es spezielle Rechner, mit denen der geldwerte Vorteil ausgerechnet werden kann. Somit zeigt sich auch schnell, ob die Gehaltsumwandlung im eigenen Fall Sinn ergibt oder besser darauf verzichtet wird.
In den Rechner werden alle wichtigen Daten eingetragen und innerhalb weniger Sekunden bekommt man ein Ergebnis.
Dazu gehören zum Beispiel der Brutto-Listenpreis und teilweise auch die Marke. So erfährt man schnell, welche Beträge in Sachen Steuern auf einen zukommen und dies ist eine tolle Orientierungshilfe.
Wer allerdings auf der sicheren Seite sein will, sollte sich beim Steuerberater erkundigen. Dieser weiß genau, worauf man achten muss und gibt einige nützliche Tipps und Tricks.
Lohnt es sich, einen Teil des Gehaltes für einen Dienstwagen zu „opfern“?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn oben wurde bereits gezeigt, dass diverse Faktoren diese Entscheidungen beeinflussen.
Generell lässt sich aber sagen, wer regelmäßig sehr weit fahren muss und dann auch noch einen sehr teuren Firmenwagen fährt, sollte genau überlegen, ob sich dieses System lohnt. Sein dementsprechend steigt auch der Geldwelt der Vorteil an der Steuererklärung angegeben werden muss.
Viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten bei neuen Gehaltsverhandlungen eine Gehaltsumwandlung an. Häufig ist dies auch bei einem Jobwechsel der Fall.
Und wenn der Arbeitgeber mehrfach schon eine Gehaltserhöhung ausgeschlagen hat, ist dies eventuell die richtige Wahl. Denn so werden die Angestellten dennoch belohnt und sind wieder motivierter für die Firma zu arbeiten. Davon profitiert natürlich auch der Arbeitgeber.
Geldwerter Vorteil mit Zuzahlung ohne Gehaltsverzicht
Ein guter Kompromiss ist, sich als Arbeitnehmer an den Kosten für den Firmenwagen zu beteiligen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Rechnung für das Tanken. Dadurch wird der geldwerte Vorteil gemindert. Diese Posten können bei der Steuererklärung angegeben werden:
- Die Leasingrate
- Die Kilometerpauschale und
- Die Monatspauschale
Auch das sollte genau durchgerechnet werden, um das perfekte Modell für die eigenen Zwecke zu finden. Zudem ergibt es Sinn, sich mit dem Arbeitgeber zusammenzusetzen. Denn beide Seiten sollten möglichst von der Gehaltsumwandlung profitieren.
Das Unternehmen muss keine Gehaltserhöhung zahlen und die Angestellten bekommen einen neuen Wagen, den sie auch privat nutzen können.
Wann lohnt sich die Gehaltsumwandlung?
Zunächst einmal ergibt die Gehaltsumwandlung in der Regel nur bei nicht zu teuren Firmenwagen Sinn. Die Kosten sollten daher möglichst gering sein. Gleichzeitig sollte der Arbeitnehmer möglichst nah an der Arbeitsstelle wohnen.
Denn dann lohnt sich die Gehaltsumwandlung eher, als wenn jeden Tag sehr weite Strecken gefahren werden müssen und ein Luxus-Pkw vor der Tür steht.
Gleichzeitig gilt es zu beachten, dass umso mehr private Fahrten getätigt werden auch der Steuervorteil sinkt. Das betrifft übrigens auch den Weg zur Arbeitsstätte.
Gehaltsumwandlung und Steuern
Wer von seinem Unternehmen einen Firmenwagen gestellt bekommt, hat zwei unterschiedliche Wahlmöglichkeiten, was die Steuern betrifft. Weiter oben wurde kurz erwähnt, dass der Staat einer Ein-Prozent-Pauschale festgelegt. Diese wird auf den inländischen Listenpreis angewendet und entscheidend ist der Zeitpunkt der Erstzulassung.
Dementsprechend ist es nicht von Bedeutung, welcher tatsächliche Betrag für den Pkw gezahlt wurde. Wenn der Listenpreis bei 30.000 Euro liegt, würde der geldwerte Vorteil dementsprechend auf den Monat gerechnet bei 300 Euro liegen.
Hier gilt es zu beachten, dass dieser auf das monatliche Einkommen addiert wird, wenn es darum geht, die Lohnsteuer zu berechnen. Alle Fahrten zwischen dem Zuhause und der Arbeitsstelle werden zudem separat betrachtet. Hierbei muss der Arbeitnehmer mit 0,03 Prozent pro Kilometer rechnen. Auch dieser Betrag wird dann versteuert.
Oben wurde bereits gezeigt, dass die Angestellten dem entgegenwirken können, indem sie sich an den Kosten für den Pkw beteiligen. So tätigen dann zum Beispiel bestimmte Zuzahlungen, um so den geldwerten Vorteil zu reduzieren und weniger Steuern zahlen zu müssen.
Die zweite Möglichkeit ist es, ein Fahrtenbuch zu führen. Denn so entscheidet nicht der Staat, welcher Prozentsatz festgelegt wird, sondern es wird ein tatsächlicher Wert errechnet. Allerdings muss man dabei zwischen privaten Fahrten und Dienstfahrten unterscheiden. Bei Letzteren muss das Reiseziel, das Datum sowie auch der Kilometerstand am Anfang und am Ende der Fahrt angegeben werden.
Bei privaten Fahrten reicht hingegen die einfache Angabe der Kilometerzahl.
Fazit zur Gehaltsumwandlung bei Firmenwagen
Die Gehaltsumwandlung ist für viele Arbeitnehmer ein durchaus profitables System. Dabei wird ein Teil des Gehaltes abgezogen und stattdessen erhalten die Angestellten einen Firmenwagen. Allerdings lohnt sich dieser nicht in jedem Fall. Oben wurden bereits einige Situationen genannt, in denen es durchaus Sinn ergibt, die Gehaltsumwandlung durchzuführen.
Wichtig ist immer, ein Fahrtenbuch zu führen. Denn so wird tatsächlich errechnet, wie hoch der geldwerte Vorteil ausfällt.