Bei Ihnen gehört die Nutzung von Fahrzeugen zum Alltag im Betrieb? Dann setzen Sie vermutlich einen Fuhrparkmanager ein oder wünschen sich einen Verantwortlichen, der sich um die Verwaltung Ihrer Flotte kümmert. Wie die Ausbildung zum Fuhrparkmanager funktioniert, erfahren Sie hier.
Wer sich zum zertifizierten Fuhrparkleiter weiterqualifizieren möchte, benötigt eine entsprechende Fortbildung. Hierfür geeignete Lehrgänge, Seminare und Prüfungen bieten die Dekra, der TÜV Rheinland und die IHK an. Nach abgeschlossener Prüfung haben Sie alles erforderliche Wissen für den Beruf erworben und erhalten ein Zertifikat.
Inhalt dieses Artikels
Wer kann Fuhrparkmanager werden?
Tatsächlich kann sich im Prinzip jeder zum Fuhrparkmanager ausbilden lassen. Denn ein bestimmter Berufsweg existiert hier nicht. Ideale Kandidaten sind solche Mitarbeiter in Ihrem Betrieb, die bereits Vorkenntnisse mitbringen und die bislang nebenher für die Flotte zuständig sind. Das trifft zum Beispiel auf die Assistenz der Geschäftsführung zu, die häufig das Fahrzeugmanagement übernimmt.
Wenn Ihr Fuhrpark wächst und Sie eine Arbeitskraft in Vollzeit mit der Verwaltung beauftragen möchten, ist die Investition in eine entsprechende Ausbildung sicherlich sinnvoll. Denn für das Flottenmanagement sind viele Kompetenzen erforderlich und reibungslose Abläufe tragen in diesem Bereich häufig zum Unternehmenserfolg bei.
Welche Vorkenntnisse sollten Sie für die Ausbildung als Fuhrparkmanager haben?
Wer am Beruf des Fuhrparkmanagers interessiert ist, kann auch an einer einfachen Weiterbildung teilnehmen. Diese reicht häufig aus, wenn entsprechende Vorkenntnisse vorliegen. Und sie bietet den Vorteil, dass sie sich deutlich schneller absolvieren lässt als eine vollständige Berufsausbildung.
Vorkenntnisse sind nützlich zum Beispiel in Bezug auf die Fahrzeugtechnik, die Verkehrssicherheit von Fahrzeugen oder in Hinblick auf Softwareprogramme, die für die Erledigung der Verwaltungsaufgaben zum Einsatz kommen. Außerdem sollten soziale Kompetenzen vorhanden sein. Ein Fuhrparkmanager muss organisieren und verhandeln können.
Mitarbeiter in diesem Bereich sollten ein hohes Maß an Zuverlässigkeit mitbringen. Häufig sind andere Mitglieder der Organisation für ihre Arbeit darauf angewiesen, dass ein geeignetes Fahrzeug rechtzeitig zur Verfügung steht. Nachlässigkeiten und Fehler können sich die Betriebe daher an dieser Stelle nicht leisten.
Ein gutes Zeitmanagement ist ebenfalls gefragt. Und der Kandidat sollte die Bereitschaft zum Lernen mitbringen. Die kann er für das Absolvieren des Ausbildungsgangs gut gebrauchen. Wenn der Mitarbeiter dann noch belastbar ist, bringt er alle Voraussetzungen mit, um in diesem Beruf erfolgreich sein zu können.
Welche Aufgaben übernimmt der Fuhrparkleiter?
Für die Fahrzeugflotte im Betrieb zuständig zu sein, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es müssen viele Kompetenzen zusammenkommen, um eine professionelle Arbeit abliefern zu können, die allen Anforderungen genügt. Wenn Sie sich die verschiedenen Aufgabenfelder ansehen, wissen Sie auch, was ungefähr Inhalt der Ausbildung sein sollte.
Grundsätzlich ist der Fuhrparkmanager für den reibungslosen Ablauf aller Prozesse rund um die Fahrzeuge und deren Nutzung im Betrieb durch die verschiedenen Fahrer verantwortlich. Er stellt sicher, dass der Bedarf gedeckt ist und jeder ein Firmenauto erhält, der eines für die Erfüllung seiner beruflichen Aufgaben benötigt.
Sie müssen die Fahrzeuge als Fuhrparkleiter regelmäßig überprüfen und sind für die Wartungen und Reparaturen zuständig. Gefragt sind Ihre Dienste auch dann, wenn es an die Beschaffung und die Finanzierung neuer Fahrzeuge geht. Denn in den Betrieben ist es der Normalfall, dass Sie alte Fahrzeuge von Zeit zu Zeit austauschen und gegen neue Modelle ersetzen.
Wie lassen sich für den Fuhrpark Optimierungen durchführen, wie nehme ich einen Kostenvergleich vor und wie erstelle ich Berichte? Mit diesen Themen kennt sich ein qualifizierter Fuhrparkmanager ebenso aus wie mit den Unfallverhütungsvorschriften oder dem Kraftstoffmanagement.
Wo kann ich die Ausbildung bzw. Weiterbildung durchführen?
Für die Qualifizierung zum Fuhrparkmanager bestehen in Deutschland viele Möglichkeiten. Zu den Organisationen, die sich diesem Thema widmen, gehören die Prüfgesellschaft Dekra, der TÜV Rheinland und die IHK.
So läuft die Ausbildung zum Fuhrparkmanager ab
Die Inhalte der Aus- oder Weiterbildung hängen davon ab, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden. Hier ist in einer kompakten Übersicht zusammengefasst, was Sie bei der Dekra, dem TÜV Rheinland und der IHK erwartet:
Dekra
Der Lehrgang ist bei der Dekra in insgesamt sieben Themenkomplexe unterteilt. Die Wissensvermittlung findet in einem gemeinsamen Workshop statt.
- Grundlagen des Fuhrparkmanagements
- Präsentieren und Kommunizieren
- Kostenrechnung und Controlling
- Finanzierung, Beschaffung und Verwertung
- Rechtliche Grundlagen
- Versicherungs- und Schadensmanagement
- Nachhaltigkeit
Zusätzlich bekommen Sie bei der Dekra einen Zugang zu einem Onlineportal mit Unterlagen, Testworkshops und Austauschmöglichkeiten mit zertifizierten Ansprechpartnern.
TÜV Rheinland
Der TÜV Rheinland teilt sein Angebot auf zwei Seminare auf. Das erste Seminar für die Ausbildung zum Fuhrparkbeauftragten umfasst u. a. die folgenden Module:
- Basiswissen Fuhrparkverwaltung
- Aufbauwissen Fuhrparkverwaltung
- Spezialwissen
- Kfz-Versicherung und Schadenhandling
In einem zweiten Seminar lassen sich die Teilnehmer dann zum Fuhrparkmanager ausbilden. Diese Module sind in diesem zweiten Teil der Ausbildung vorgesehen:
- Recht und Haftung
- Beschaffung und Finanzierung
- Kosten- und Risiko-Management
- Fuhrpark international
- Hausarbeit zum Praxistransfer
IHK
Die IHK sieht bei ihrer Ausbildung u. a. vier Module vor und vermittelt das Wissen im Rahmen von insgesamt 82 Unterrichtsstunden:
- Rechtliche Grundlagen
- Planung des Fuhrparkmanagements
- Betriebswirtschaftliche Grundlagen
- Personalwesen
Lohnt sich die Investition in die Weiterbildung zum Fuhrparkleiter?
Die Ausbildung zum Fuhrparkleiter ist gewinnbringend für den Mitarbeiter selbst und auch das Unternehmen, bei dem er angestellt ist. Fuhrparkmanager ist ein Beruf mit guten Zukunftsperspektiven, da ein funktionsfähiger Fuhrpark nach wie vor für viele Unternehmen wichtig ist.
Kompetenzen sind in diesem Bereich gefragt, weil sich aktuell mit dem Übergang zur Elektromobilität vieles ändert. Ein guter Fuhrparkmanager kann hier helfen, alle Vorteile der neuen Technologie zu nutzen und den Wandel zu begleiten.
Doch auch aus Sicht der Unternehmen ist ein Fuhrparkleiter wichtig. Setzen Sie an dieser Stelle unqualifizierte Kräfte ein, fehlt häufig das Wissen, um alle zur Verfügung stehenden Einsparmöglichkeiten zu nutzen. Das kostet das Unternehmen unnötig Geld.
Wie sieht es mit Online-Kursen aus?
Heute existieren auch für die Weiterbildung zum Fuhrparkleiter entsprechende Angebote, die Sie in Form von Online-Kursen in Anspruch nehmen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Mitarbeiter hat keine Anreise zur Ausbildungsstätte, sondern kann von jedem Ort aus an den Seminaren und sonstigen Veranstaltungen teilnehmen.
Ein PC, ein Smartphone oder ein anderes Mobilgerät genügt und Sie können sofort mit dem Kurs beginnen. Das ist gerade interessant für Kandidaten, die wenig Zeit zur Verfügung haben und die Kurse möglichst nahtlos in ihren Alltag integrieren möchten. Häufig sind Fuhrparkmanager die Zielgruppe, die sich zu einem bestimmten Thema weiterbilden möchten.
Quellen
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/flottenmanagement/dienstautos-wie-man-zum-fuhrparkmanager-wird/24107826.html
https://ratgeber-umschulung.de/fuhrparkleiter/
