Der Umweltschutz ist in aller Munde, und die Mobilitätswende natürlich auch. Da ist es für Unternehmen wichtig zu wissen, in welche Art von Firmenwagen in der Zukunft investiert werden sollte. Elektroauto oder der klassische Diesel?
Und vor allem: welcher Antrieb aktuell noch lohnenswert ist, oder eben nicht. Fakt ist, dass bei dem derzeitigen Stand der Mobilitätswende beide Antriebsmodelle ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile haben.
Inhalt dieses Artikels
Der Diesel: Das verlässliche Zugtier der Wirtschaft
Im Laufe der Jahrzehnte ist der Diesel ein verlässlicher Partner für die Industrie geworden. Gerade als Firmenwagen ist er – auch wegen seiner hohen Belastbarkeit – sehr beliebt. Dieselfahrzeuge sind in großer Zahl, in vielen verschiedenen Variationen und zudem sehr günstig verfügbar.
Man kann hier eigentlich nicht viel falsch machen, nur grundsätzlich ist der Antrieb natürlich nicht sonderlich gut für die Umwelt. Zudem profitieren Neukäufer nicht mehr von steuerlichen Vorteilen.
Bei der Anschaffung sind Förderungen nur möglich, wenn es sich bei dem Fahrzeug um einen Plug-In-Hybrid mit Dieselantrieb handelt. Solche Fahrzeuge sind im Vergleich zu Plug-in Hybriden mit Benzinmotor aber mittlerweile extreme Mangelware. Nur Mercedes hält bislang als einer der wenigen Anbieter an Hybriden mit Dieselmotor fest.
Ein Blick auf die aktuelle Steuerpolitik der Bundesregierung zeigt zudem schnell, dass es politisch gewünscht ist, die Verbrennungsmotoren in der Zukunft deutlich höher zu besteuern.
Anhand dieser Faktoren bescheinigen Experten dem Diesel zwar noch ein wenig Lebenszeit. Aber mittel- und langfristig wird er durch das E-Auto ersetzt werden.
Das muss kein Nachteil sein, ganz im Gegenteil. Zwar ist die Umstellung auf den elektrischen Antrieb auch für Unternehmen mit einem gewissen Aufwand verbunden, aber dieser kann bewältigt werden.
Im Endeffekt hat der Diesel aktuell den Vorteil der vergleichsweise einfachen Verfügbarkeit. Wenn ein Unternehmen einen neuen Firmenwagen sucht, dann ist ein Diesel schnell gekauft und für den Unterhalt gibt es bereits die passenden Strukturen.
Als kurzfristige Lösung, und für den mittelfristigen Bedarf, wird der Dieselantrieb so zu einer passablen Lösung.
Der E-Auto Firmenwagen: Der neue Weg?
Engagierte Unternehmen, aber auch viele, die von den hohen staatlichen Förderungen profitieren wollen, setzen auf die Anschaffung eines E-Autos für den Firmenfuhrpark.
Doch diese Anschaffung ist durchaus mit Risiken verbunden.
Schwer wiegt für viele Firmen vor allem, dass die Versorgung des Fahrzeugs mit Strom derzeit abseits der Metropolregionen noch deutlicher ausgebaut werden muss als es eh schon in den Großstädten der Fall ist. In urbanen Gebieten ist das öffentliche Ladenetz dennoch deutlich besser ausgebaut, und damit die Versorgung grundsätzlich gesichert.
Zudem gilt diese gute Versorgung derzeit in größten Teilen für den Personenverkehr, also nicht für den gewerblichen Transport mit E-Fahrzeugen.
Doch diese Investitionen müssen den Firmen keine Sorgen bereiten.
Denn die Bundesregierung fördert derzeit auch hier massiv und bietet dadurch viele Lösungen für kleine, und mittelständische Unternehmen. Auch die Arbeitnehmer können zurzeit eine Reihe von Förderungen, und Steuervorteilen nutzen.
Firmen in Regionen mit einem gut ausgestattetem Netz an Ladestationen sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und ihren Arbeitnehmern den (noch) exklusiven Zugriff auf E-Fahrzeuge gewähren.
In ein paar Jahren dürfte das E-Auto zum Standard werden, weswegen man sich als Unternehmen eigentlich gar nicht früh genug auf die kommenden Veränderungen einstellen kann.
Wie können Unternehmen und Arbeitgeber von einem elektrischen Firmenwagen profitieren?
Für Unternehmer und für private Verbraucher gibt es derzeit sehr attraktive Förderprogramme für die Anschaffung eines E-Autos.
Diese erstrecken sich teilweise auch auf den gewerblichen Bereich, wobei dieser Bereich für kleine und mittelständische Unternehmen aufgrund des erhöhten Investitionsbedarfes öfters und noch immer uninteressant sein dürfte.
Aber es gibt auch hier entsprechende Lösungen.
Die Bundesregierung fördert derzeit nämlich nicht nur die Anschaffung des Fahrzeuges, sondern auch den Bau von Ladestationen. Diese Förderung gibt es übrigens nicht nur für Arbeitgeber, sondern auch für Arbeitnehmer.
Diese müssen also nicht auf Firmenkosten mit einer Ladestation für das eigene Zuhause ausgerüstet werden. Neben den direkten Förderungen gibt es zusätzlich vor allem Steuervorteile.
So können Firmen mit einer, oder mehreren Ladesäulen für Firmenwagen die Unterhaltskosten für diese als Betriebsausgabe absetzen. Die Arbeitnehmer profitieren zusätzlich von interessanten Steuerbefreiungen und geldwerten Vorteilen.
Eine Win-Win-Situation für beide Seiten! Da die Politik derzeit auf den massiven Ausbau des öffentlichen Ladenetzwerks setzt, wird auch das Problem mit der Energieversorgung in naher Zukunft weitestgehend gelöst werden können.
Der Umstieg kann sich lohnen
Wer als Unternehmer mit dem Gedanken spielt und umsteigen will, der könnte eigentlich keinen besseren Zeitpunkt treffen.
Der Hauptgrund für die Entscheidung »pro E-Auto« dürften die Förderungen und Vergünstigungen sein. Bis 2035 möchte man die Wende auch im Verkehr schaffen.
Das ist ein ambitioniertes Vorhaben der Politik, dass durch massive Förderungen erreicht werden soll. Derzeit profitieren Unternehmen aus allen Branchen, und in allen Größen von den Vorteilen.
Das wird nicht für immer so sein, weswegen vor allem die Schaffung einer geförderten Infrastruktur für das E-Auto mit Sicherheit eine attraktive Ergänzung zur Anschaffung eines E-Autos sein dürfte.
Spätere Investitionen könnten teuer ausfallen, gerade wenn die Förderungsmöglichkeiten nicht mehr so reichhaltig vorhanden sind.
Kurzum:
Aktuell ist der Wechsel auf jeden Fall interessant und bietet viele Chancen. Der Diesel stellt hingegen eine kostengünstige, und vor allem verlässliche Alternative dar. Er ist, und bleibt für die nächste Zeit, das verlässliche Zugpferd der Wirtschaft.
Die Vorteile und Nachteile von Diesel und Elektro in der Übersicht
Pro Elektro
- hohe Förderungen durch den Staat für die Anschaffung, sowie die Schaffung der Infrastruktur
- Antrieb der Zukunft
- wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz des Unternehmens aus
Contra Elektro
- noch sehr wenig ausgebautes Ladesäulennetz
- Reichweiten von Elektro Firmenwagen sind aktuell noch etwas begrenzt
- Fahrzeugauswahl begrenzter als bei Firmenwagen mit Verbrennungsmotor
Pro Diesel
- günstig in der Anschaffung
- sehr große Marken- und Modellauswahl
- hohe Verfügbarkeit
Contra Diesel
- keine Steuervorteile für die Anschaffung
- wahrscheinlicher Wegfall des Dieselprivilegs in naher Zukunft (Dieselpreise werden an Benzinpreise angeglichen)
- mittel- und langfristig werden Verbrennungsmotoren immer stärker besteuert